Die Straßenecke Zwischen Der Via Saffi Und Der Via Giordano Bruno(Die Brücke Über Dem Hafen-Kanal)
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Die Straßenecke Zwischen Der Via Saffi Und Der Via Giordano Bruno(Die Brücke Über Dem Hafen-Kanal)
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Von dieser Ecke in Cesenatico, schweift mein Blick fern über ein Stück Stadtgeschichte und sogar ein bisschen über meine eigene.
Wenn ich auf das Rathaus an der gegenüberliegenden Seite des Kanal-Hafens sehe, denke ich, daß es mein Vater war, welcher seine Liebe zu dieser Stadt an mich weitergegeben hat. Es ist ein essentielles weißes Gebäude, daß 1960 von Giò Ponti entworfen wurde.
Für mich als Kind war es der Ort des ewigen Wartens. Immer dann, wenn mein Vater nachdem er mich von der Schule abgeholt hatte, zu mir sagte: „Warte hier auf mich, ich muß kurz ins Büro“. Und diese Zeit dehnte sich aus, ich sitze im Innenhof, müde vom Warten, aber stolz auf die Arbeit meines Vaters für die Gemeinde von Cesenatico.
Als junges Mädchen jedoch, haben mich seine langen Abwesenheiten schwer belastet. Diese Zeit, die der Familie auf Grunde der Verpflichtungen fȕr die Gemeinde an Wochenenden und Feiertagen genommen wurde …
Erst als ich größer wurde, verstand ich seine politische Leidenschaft und begann sie zu teilen.
Auf dieser Seite des Hafen-Kanals gibt es andere Erinnerungen und andere Geschichten.
Das hellgrüne Gebäude vor Ihnen, heute Sitz des Standesamtes, war die erste Mittelschule in Cesenatico. Es blickt auf die Piazza Pisacane, die hier in Cesenatico von allen Piazza Garibaldi genannt wird. Ich hingegen, nenne ich es Piazza Arfelli.
Dieser Name wird Ihnen und mir nicht viel gesagt haben, bis wir letztes Jahr den 100. Geburtstag dieses Schriftstellers feierten, der mir mit seinen Geschichten geholfen hat, meine Stadt neu zu entdecken.
Dante Arfelli lebte einige Jahre in einer Wohnung entlang einer der Arkaden, die diesen Platz überblicken, und genau hier schrieb er 1949 seinen erfolgreichen Roman „I superflui“,(die Überflüßigen) der in den Vereinigten Staaten 800.000 Exemplare beim „Verlag von Hemingway“ verkaufte .
Arfelli wurde in Bertinoro in eine Bauernfamilie geboren und zog im Alter von 14 Jahren nach Cesenatico. Es war die Stadt seines Freundes Marino Moretti und die Stadt der Schwimmwettbewerbe in den Gewässern des Hafen-Kanals, wo der Schriftsteller die sorglosesten und profitabelsten Jahre seiner Existenz verbrachte. Er hatte in seiner Abwesenheit durch seine kurze militärische Erfahrung in Montenegro, sehr darunter gelitten.
Als Arfelli nach dem Krieg nach Hause zurückkehrte, fand er eine vom Konflikt verwüstete Stadt vor. Er erkannte, daß es in Cesenatico an einer Mittelschule mangelte: Er gründete sie und leitete sie drei Jahre lang als Rektor und Lehrer.
Unter den Schülern, die davon begeistert waren eine leicht zugängliche Schule in ihrer Gemeinde zu haben, war mein Großvater; Er kam aus Bagnarola, einem ländlichen Ort im Hinterland gemeinsam mit seinem Freund und zusammen auf demselben Fahrrad. Von ihm, der als junger Mann einer der wenigen seiner Generation war und die achte Klasse beendete, erbte mein Vater ein starkes Bürgergefühl.
Und dann noch eine andere Verflechtung: Die von Dante Arfelli gegründete Mittelschule ist die, wo meine Mutter unterrichtete. Von ihr habe ich seit meiner Kindheit die Leidenschaft für diese Arbeit geerbt, und jetzt unterrichte auch ich an derselben Schule; und sei es auch nur um den Namen des Schriftstellers zu behalten, während die Schule längst einen neuen und größeren Standort gefunden hat.
Es gibt eine Zirkularität in diesen Geschichten, als ob die Orte, die Sie jetzt auch mit Ihrem Blick umarmen, untrennbar mit meinem Leben und dem meiner Familie verbunden wären. Orte des Wartens Orte des bürgerlichen Engagements; Orte des Durchgangs, der Zuneigung, des Studiums, des Schreibens; Ausbildungsplätze für die Neuen Bürger in Cesenatico.
Dante Arfelli ist seit vielen Jahren nicht mehr bei uns, aber seine Geschichten schweben immer noch in der Luft der Stadt. Die Erinnerung an Ihn ist wie ein seltener, leichter, schwer erfassbarer Schmetterling, den die meisten Menschen nicht kennen. Ein Schmetterling in den Straßen von Cesenatico.
Audio Track transcription
Von dieser Ecke in Cesenatico, schweift mein Blick fern über ein Stück Stadtgeschichte und sogar ein bisschen über meine eigene.
Wenn ich auf das Rathaus an der gegenüberliegenden Seite des Kanal-Hafens sehe, denke ich, daß es mein Vater war, welcher seine Liebe zu dieser Stadt an mich weitergegeben hat. Es ist ein essentielles weißes Gebäude, daß 1960 von Giò Ponti entworfen wurde.
Für mich als Kind war es der Ort des ewigen Wartens. Immer dann, wenn mein Vater nachdem er mich von der Schule abgeholt hatte, zu mir sagte: „Warte hier auf mich, ich muß kurz ins Büro“. Und diese Zeit dehnte sich aus, ich sitze im Innenhof, müde vom Warten, aber stolz auf die Arbeit meines Vaters für die Gemeinde von Cesenatico.
Als junges Mädchen jedoch, haben mich seine langen Abwesenheiten schwer belastet. Diese Zeit, die der Familie auf Grunde der Verpflichtungen fȕr die Gemeinde an Wochenenden und Feiertagen genommen wurde …
Erst als ich größer wurde, verstand ich seine politische Leidenschaft und begann sie zu teilen.
Auf dieser Seite des Hafen-Kanals gibt es andere Erinnerungen und andere Geschichten.
Das hellgrüne Gebäude vor Ihnen, heute Sitz des Standesamtes, war die erste Mittelschule in Cesenatico. Es blickt auf die Piazza Pisacane, die hier in Cesenatico von allen Piazza Garibaldi genannt wird. Ich hingegen, nenne ich es Piazza Arfelli.
Dieser Name wird Ihnen und mir nicht viel gesagt haben, bis wir letztes Jahr den 100. Geburtstag dieses Schriftstellers feierten, der mir mit seinen Geschichten geholfen hat, meine Stadt neu zu entdecken.
Dante Arfelli lebte einige Jahre in einer Wohnung entlang einer der Arkaden, die diesen Platz überblicken, und genau hier schrieb er 1949 seinen erfolgreichen Roman „I superflui“,(die Überflüßigen) der in den Vereinigten Staaten 800.000 Exemplare beim „Verlag von Hemingway“ verkaufte .
Arfelli wurde in Bertinoro in eine Bauernfamilie geboren und zog im Alter von 14 Jahren nach Cesenatico. Es war die Stadt seines Freundes Marino Moretti und die Stadt der Schwimmwettbewerbe in den Gewässern des Hafen-Kanals, wo der Schriftsteller die sorglosesten und profitabelsten Jahre seiner Existenz verbrachte. Er hatte in seiner Abwesenheit durch seine kurze militärische Erfahrung in Montenegro, sehr darunter gelitten.
Als Arfelli nach dem Krieg nach Hause zurückkehrte, fand er eine vom Konflikt verwüstete Stadt vor. Er erkannte, daß es in Cesenatico an einer Mittelschule mangelte: Er gründete sie und leitete sie drei Jahre lang als Rektor und Lehrer.
Unter den Schülern, die davon begeistert waren eine leicht zugängliche Schule in ihrer Gemeinde zu haben, war mein Großvater; Er kam aus Bagnarola, einem ländlichen Ort im Hinterland gemeinsam mit seinem Freund und zusammen auf demselben Fahrrad. Von ihm, der als junger Mann einer der wenigen seiner Generation war und die achte Klasse beendete, erbte mein Vater ein starkes Bürgergefühl.
Und dann noch eine andere Verflechtung: Die von Dante Arfelli gegründete Mittelschule ist die, wo meine Mutter unterrichtete. Von ihr habe ich seit meiner Kindheit die Leidenschaft für diese Arbeit geerbt, und jetzt unterrichte auch ich an derselben Schule; und sei es auch nur um den Namen des Schriftstellers zu behalten, während die Schule längst einen neuen und größeren Standort gefunden hat.
Es gibt eine Zirkularität in diesen Geschichten, als ob die Orte, die Sie jetzt auch mit Ihrem Blick umarmen, untrennbar mit meinem Leben und dem meiner Familie verbunden wären. Orte des Wartens Orte des bürgerlichen Engagements; Orte des Durchgangs, der Zuneigung, des Studiums, des Schreibens; Ausbildungsplätze für die Neuen Bürger in Cesenatico.
Dante Arfelli ist seit vielen Jahren nicht mehr bei uns, aber seine Geschichten schweben immer noch in der Luft der Stadt. Die Erinnerung an Ihn ist wie ein seltener, leichter, schwer erfassbarer Schmetterling, den die meisten Menschen nicht kennen. Ein Schmetterling in den Straßen von Cesenatico.
Audiotrack-Text
Von dieser Ecke in Cesenatico, schweift mein Blick fern über ein Stück Stadtgeschichte und sogar ein bisschen über meine eigene.
Wenn ich auf das Rathaus an der gegenüberliegenden Seite des Kanal-Hafens sehe, denke ich, daß es mein Vater war, welcher seine Liebe zu dieser Stadt an mich weitergegeben hat. Es ist ein essentielles weißes Gebäude, daß 1960 von Giò Ponti entworfen wurde.
Für mich als Kind war es der Ort des ewigen Wartens. Immer dann, wenn mein Vater nachdem er mich von der Schule abgeholt hatte, zu mir sagte: „Warte hier auf mich, ich muß kurz ins Büro“. Und diese Zeit dehnte sich aus, ich sitze im Innenhof, müde vom Warten, aber stolz auf die Arbeit meines Vaters für die Gemeinde von Cesenatico.
Als junges Mädchen jedoch, haben mich seine langen Abwesenheiten schwer belastet. Diese Zeit, die der Familie auf Grunde der Verpflichtungen fȕr die Gemeinde an Wochenenden und Feiertagen genommen wurde …
Erst als ich größer wurde, verstand ich seine politische Leidenschaft und begann sie zu teilen.
Auf dieser Seite des Hafen-Kanals gibt es andere Erinnerungen und andere Geschichten.
Das hellgrüne Gebäude vor Ihnen, heute Sitz des Standesamtes, war die erste Mittelschule in Cesenatico. Es blickt auf die Piazza Pisacane, die hier in Cesenatico von allen Piazza Garibaldi genannt wird. Ich hingegen, nenne ich es Piazza Arfelli.
Dieser Name wird Ihnen und mir nicht viel gesagt haben, bis wir letztes Jahr den 100. Geburtstag dieses Schriftstellers feierten, der mir mit seinen Geschichten geholfen hat, meine Stadt neu zu entdecken.
Dante Arfelli lebte einige Jahre in einer Wohnung entlang einer der Arkaden, die diesen Platz überblicken, und genau hier schrieb er 1949 seinen erfolgreichen Roman „I superflui“,(die Überflüßigen) der in den Vereinigten Staaten 800.000 Exemplare beim „Verlag von Hemingway“ verkaufte .
Arfelli wurde in Bertinoro in eine Bauernfamilie geboren und zog im Alter von 14 Jahren nach Cesenatico. Es war die Stadt seines Freundes Marino Moretti und die Stadt der Schwimmwettbewerbe in den Gewässern des Hafen-Kanals, wo der Schriftsteller die sorglosesten und profitabelsten Jahre seiner Existenz verbrachte. Er hatte in seiner Abwesenheit durch seine kurze militärische Erfahrung in Montenegro, sehr darunter gelitten.
Als Arfelli nach dem Krieg nach Hause zurückkehrte, fand er eine vom Konflikt verwüstete Stadt vor. Er erkannte, daß es in Cesenatico an einer Mittelschule mangelte: Er gründete sie und leitete sie drei Jahre lang als Rektor und Lehrer.
Unter den Schülern, die davon begeistert waren eine leicht zugängliche Schule in ihrer Gemeinde zu haben, war mein Großvater; Er kam aus Bagnarola, einem ländlichen Ort im Hinterland gemeinsam mit seinem Freund und zusammen auf demselben Fahrrad. Von ihm, der als junger Mann einer der wenigen seiner Generation war und die achte Klasse beendete, erbte mein Vater ein starkes Bürgergefühl.
Und dann noch eine andere Verflechtung: Die von Dante Arfelli gegründete Mittelschule ist die, wo meine Mutter unterrichtete. Von ihr habe ich seit meiner Kindheit die Leidenschaft für diese Arbeit geerbt, und jetzt unterrichte auch ich an derselben Schule; und sei es auch nur um den Namen des Schriftstellers zu behalten, während die Schule längst einen neuen und größeren Standort gefunden hat.
Es gibt eine Zirkularität in diesen Geschichten, als ob die Orte, die Sie jetzt auch mit Ihrem Blick umarmen, untrennbar mit meinem Leben und dem meiner Familie verbunden wären. Orte des Wartens Orte des bürgerlichen Engagements; Orte des Durchgangs, der Zuneigung, des Studiums, des Schreibens; Ausbildungsplätze für die Neuen Bürger in Cesenatico.
Dante Arfelli ist seit vielen Jahren nicht mehr bei uns, aber seine Geschichten schweben immer noch in der Luft der Stadt. Die Erinnerung an Ihn ist wie ein seltener, leichter, schwer erfassbarer Schmetterling, den die meisten Menschen nicht kennen. Ein Schmetterling in den Straßen von Cesenatico.