Die Galerie

Cesenatico

Nach seinem Aussehen zu urteilen würde man es nicht vermuten, aber dieses Gebäude hat schon viele Leben hinter sich. Es wurde 1929 erbaut, um den ersten Fischgroßhandelsmarkt zu gründen. Die architektonische Struktur ist heute noch genau die selbe wie die ursprüngliche, mit dem einzigen Unterschied, dass es früher offen war. Das heißt, es gab nur […]

Cesenatico

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Nach seinem Aussehen zu urteilen würde man es nicht vermuten, aber dieses Gebäude hat schon viele Leben hinter sich. Es wurde 1929 erbaut, um den ersten Fischgroßhandelsmarkt zu gründen. Die architektonische Struktur ist heute noch genau die selbe wie die ursprüngliche, mit dem einzigen Unterschied, dass es früher offen war. Das heißt, es gab nur […]

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Nach seinem Aussehen zu urteilen würde man es nicht vermuten, aber dieses Gebäude hat schon viele Leben hinter sich. Es wurde 1929 erbaut, um den ersten Fischgroßhandelsmarkt zu gründen. Die architektonische Struktur ist heute noch genau die selbe wie die ursprüngliche, mit dem einzigen Unterschied, dass es früher offen war. Das heißt, es gab nur die Kolonnade (einen Säuleneingang), welche das Vordach und einige Tore stützte. Die Boote kamen vom Meer am Eingang des Kanalhafens an, legten dann hier an und entluden ihren Fischfang. Die motorisierten Fischerboote konnte man noch an den Fingern einer Hand abzählen, denn damals gab es fast ausschließlich Segelboote.

Als 1950 der neue Fischmarkt auf der gegenüberliegenden Seite des Kanalhafens im westlichen Teil (auch Ponente genannt) erbaut wurde, entstand der erste Lebensmittelsupermarkt in Cesenatico. In den sechziger Jahren änderte das Gebäude erneut seinen Verwendungszweck und wurde in einen Ausstellungsraum mit dem Namen Städtische Kunstgalerie umgewidmet. Seit der letzten Restaurierung im Jahr 2015 verfügt es über einen umfangreichen Ausstellungskalender.
Davor gab es jedoch eine lange Zeit, in der es nur gelegentlich oder bei wichtigen Veranstaltungen genutzt wurde; wie zum Beispiel das Fest zu Ehren von Garibaldi (Abenteurer, Freiheitskämpfer und Frauenheld) anlässlich des Besuchs des damaligen Premierministers Spadolini in Cesenatico. Ich erinnere mich auch an die Initiativen, die zum 25. April und 20. Oktober, dem Datum der Befreiung vom Nazifaschismus, organisiert wurden und für uns damals feste Termine waren. Es gab wichtige Ausstellungen, die in Zusammenarbeit mit allen Schulen und Unterrichtsstufen sowie dem Komitee zur Verteidigung der antifaschistischen demokratischen Institutionen erstellt wurden.

Zu dieser Zeit; wir sprechen über die1970er und 1990er Jahre, begann die Galerie, sich zu einem Wahrzeichen zu entwickeln. Die Ausstellungen fanden hauptsächlich während der Sommermonate statt. Zu anderen Zeiten des Jahres trafen sich hier die Rentner zu ihren Versammlungen und die politischen Parteien zu ihren Sitzungen. Es war sehr gut zugänglich, da es sich mitten im Zentrum befand, kostenlos zur Verfügung stand, über 100 Sitzplätze verfügte und sehr komfortabel war – wie die Rentner zu sagen pflegten: „es gibt keine Treppen.“
Nebenan, auf den Bänken neben der Büste von Anita Garibaldi, die einst anders angeordnet waren, trafen sich die „G7“; das war der scherzhafte Name, den sich eine Gruppe älterer Leute gab, die sich bewußt waren, dass sie die Erinnerung von Cesenatico repräsentierten. Morgens sowie nachmittags saßen sie hier, um Erinnerungen auszutauschen und die Ereignisse des Tages zu kommentieren.
Wenn ich über die vielen Veränderungen nachdenke, die dieser Ort erlebt hat, kann ich nicht umhin, mich an all jene zu erinnern, welche die Stadt innerhalb weniger Jahrzehnte durchlaufen hat. Als in Cesenatico noch wenig los war, wurden in der Osterzeit Motorradrennen organisiert. Diese boten den Auftakt zur Sommersaison. Eine der ersten öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen war die “Agrodolce”, (das bedeutet süßsauer) die 1963-1964 im Mittelpunkt der Chronik der Gesellschaft stand.
Die Idee war eine Auszeichnung für Persönlichkeiten des Showbusiness über ihre Beziehungen zur Öffentlichkeit von der „süßesten“ bis zur „sauersten“. Amedeo Nazzari, Virna Lisi, Sandra Milo, Walter Chiari, Gastone Moschin, u.s.w. Die Crème de la Crème der Künstler war im Grand Hotel zu Gast und versorgte die rosa Presse mit Klatsch und Tratsch. Auch der Urlaub wurde dadurch bereichert und das nationale und internationale Ansehen von Cesenatico wuchs von Tag zu Tag.

In der Zeit von 1965 bis 1971 stand der Fußballprozess im Mittelpunkt. Dabei handelte es sich um eine geniale Veranstaltung, die von Graf Rognoni konzipiert wurde und in jenen Jahren ein Bezugspunkt für die gesamte Sportpresse war. In den 1960er und 1970er Jahren war die Azienda di Soggiorno (Tourismusbüro) die einzige Organisation, die sich um Tourismus kümmerte. Primo Grassi, einer der Direktoren, war ein echter Leader. Als damals die „Mucillagine“ (dabei handelt es sich um Algen) in Cesenatico sehr verbreitet waren, trank er ein Glas Meerwasser, um den Touristen zu zeigen, dass sie baden konnten.
Eine weitere Persönlichkeit war Giorgio Ghezzi, ehemaliger Torwart von Fußballmannschaften wie Inter Mailand und Genua, der nach Beendigung seiner Fußballkarriere zum Tourismusunternehmer wurde. Für uns war er der Pantani jener Zeit; ein Mann, durch den diese Stadt weltberühmt wurde. Wir befinden uns immer noch in den 1960er Jahren, wo er die Diskothek „Il Peccato Veniale“ (d.h. Verzeihbare Sünde) und das Hotel „Internationale“ besaß, welches er nach seiner Lieblingsmannschaft benannt hat. Im Laufe der Jahre besuchten ihn viele seiner ehemaligen Mannschaftskameraden und trugen dazu bei, den Ruf von Cesenatico als exklusives Reiseziel von Weltrang zu festigen.

Altafini, Rivera, Suarez,… Hier haben wir aus touristischer Sicht für ein Gebiet geworben, das es gar nicht gab. Ich denke an die Krippe am Kanalhafen, eine unglaubliche Erfindung, die unserer Stadt Identität verliehen hat. Das Schifffahrtsmuseum und die historischen Boote; an die wichtigsten Ausstellungen, die in der Grundschule „Saffi“ im Herzen der Stadt stattfanden. Unvergesslich waren dabei jene, die Dario Fo dem Nobelpreisträger, Carlo Carrà und Bruno Munari gewidmet waren. Ich denke auch an die Vena Mazzarini (ein Seitenarm des Hafenkanals), wo es die Delfine gab; eine einzigartige Attraktion in Cesenatico der 1960er Jahre und immer unter der Leitung des Fremdenverkehrsamtes.
Es war immer eine Steigerung; auch für dieses Gebäude, das sich nach und nach verwandelte, so wie wir es heute sehen. Ein Ort, der Platz für Ausstellungen mittlerer Größe bietet, vor allem für einheimische Künstler. Die städtische Kunstgalerie war immer ein Ort der Bewegung; „geboren hier…, und wurde dann… und noch viel mehr…“, denn Cesenatico ist eine Stadt, die aus kultureller Sicht größere und repräsentativere Räume benötigt, um qualitativ hochwertige Ausstellungen bieten zu können und um jene Werke auszustellen, die sich im Besitz der Gemeinde befinden und im Laufe der Zeit von Persönlichkeiten wie Tono Zancanaro, Tinin Mantegazza und Giovanni Bissoni (unserem kürzlich verstorbenen Bürgermeister) gestiftet wurden.
Die Restaurierung der Galerie im Jahr 2015 war eine Möglichkeit, einem Gebäude in der Stadt eine neue Würde zu verleihen. Aber es ist nur eine weitere Etappe auf diesem Weg, der uns hoffentlich noch viel weiter führen wird.

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Nach seinem Aussehen zu urteilen würde man es nicht vermuten, aber dieses Gebäude hat schon viele Leben hinter sich. Es wurde 1929 erbaut, um den ersten Fischgroßhandelsmarkt zu gründen. Die architektonische Struktur ist heute noch genau die selbe wie die ursprüngliche, mit dem einzigen Unterschied, dass es früher offen war. Das heißt, es gab nur die Kolonnade (einen Säuleneingang), welche das Vordach und einige Tore stützte. Die Boote kamen vom Meer am Eingang des Kanalhafens an, legten dann hier an und entluden ihren Fischfang. Die motorisierten Fischerboote konnte man noch an den Fingern einer Hand abzählen, denn damals gab es fast ausschließlich Segelboote.

Als 1950 der neue Fischmarkt auf der gegenüberliegenden Seite des Kanalhafens im westlichen Teil (auch Ponente genannt) erbaut wurde, entstand der erste Lebensmittelsupermarkt in Cesenatico. In den sechziger Jahren änderte das Gebäude erneut seinen Verwendungszweck und wurde in einen Ausstellungsraum mit dem Namen Städtische Kunstgalerie umgewidmet. Seit der letzten Restaurierung im Jahr 2015 verfügt es über einen umfangreichen Ausstellungskalender.
Davor gab es jedoch eine lange Zeit, in der es nur gelegentlich oder bei wichtigen Veranstaltungen genutzt wurde; wie zum Beispiel das Fest zu Ehren von Garibaldi (Abenteurer, Freiheitskämpfer und Frauenheld) anlässlich des Besuchs des damaligen Premierministers Spadolini in Cesenatico. Ich erinnere mich auch an die Initiativen, die zum 25. April und 20. Oktober, dem Datum der Befreiung vom Nazifaschismus, organisiert wurden und für uns damals feste Termine waren. Es gab wichtige Ausstellungen, die in Zusammenarbeit mit allen Schulen und Unterrichtsstufen sowie dem Komitee zur Verteidigung der antifaschistischen demokratischen Institutionen erstellt wurden.

Zu dieser Zeit; wir sprechen über die1970er und 1990er Jahre, begann die Galerie, sich zu einem Wahrzeichen zu entwickeln. Die Ausstellungen fanden hauptsächlich während der Sommermonate statt. Zu anderen Zeiten des Jahres trafen sich hier die Rentner zu ihren Versammlungen und die politischen Parteien zu ihren Sitzungen. Es war sehr gut zugänglich, da es sich mitten im Zentrum befand, kostenlos zur Verfügung stand, über 100 Sitzplätze verfügte und sehr komfortabel war – wie die Rentner zu sagen pflegten: „es gibt keine Treppen.“
Nebenan, auf den Bänken neben der Büste von Anita Garibaldi, die einst anders angeordnet waren, trafen sich die „G7“; das war der scherzhafte Name, den sich eine Gruppe älterer Leute gab, die sich bewußt waren, dass sie die Erinnerung von Cesenatico repräsentierten. Morgens sowie nachmittags saßen sie hier, um Erinnerungen auszutauschen und die Ereignisse des Tages zu kommentieren.
Wenn ich über die vielen Veränderungen nachdenke, die dieser Ort erlebt hat, kann ich nicht umhin, mich an all jene zu erinnern, welche die Stadt innerhalb weniger Jahrzehnte durchlaufen hat. Als in Cesenatico noch wenig los war, wurden in der Osterzeit Motorradrennen organisiert. Diese boten den Auftakt zur Sommersaison. Eine der ersten öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen war die “Agrodolce”, (das bedeutet süßsauer) die 1963-1964 im Mittelpunkt der Chronik der Gesellschaft stand.
Die Idee war eine Auszeichnung für Persönlichkeiten des Showbusiness über ihre Beziehungen zur Öffentlichkeit von der „süßesten“ bis zur „sauersten“. Amedeo Nazzari, Virna Lisi, Sandra Milo, Walter Chiari, Gastone Moschin, u.s.w. Die Crème de la Crème der Künstler war im Grand Hotel zu Gast und versorgte die rosa Presse mit Klatsch und Tratsch. Auch der Urlaub wurde dadurch bereichert und das nationale und internationale Ansehen von Cesenatico wuchs von Tag zu Tag.

In der Zeit von 1965 bis 1971 stand der Fußballprozess im Mittelpunkt. Dabei handelte es sich um eine geniale Veranstaltung, die von Graf Rognoni konzipiert wurde und in jenen Jahren ein Bezugspunkt für die gesamte Sportpresse war. In den 1960er und 1970er Jahren war die Azienda di Soggiorno (Tourismusbüro) die einzige Organisation, die sich um Tourismus kümmerte. Primo Grassi, einer der Direktoren, war ein echter Leader. Als damals die „Mucillagine“ (dabei handelt es sich um Algen) in Cesenatico sehr verbreitet waren, trank er ein Glas Meerwasser, um den Touristen zu zeigen, dass sie baden konnten.
Eine weitere Persönlichkeit war Giorgio Ghezzi, ehemaliger Torwart von Fußballmannschaften wie Inter Mailand und Genua, der nach Beendigung seiner Fußballkarriere zum Tourismusunternehmer wurde. Für uns war er der Pantani jener Zeit; ein Mann, durch den diese Stadt weltberühmt wurde. Wir befinden uns immer noch in den 1960er Jahren, wo er die Diskothek „Il Peccato Veniale“ (d.h. Verzeihbare Sünde) und das Hotel „Internationale“ besaß, welches er nach seiner Lieblingsmannschaft benannt hat. Im Laufe der Jahre besuchten ihn viele seiner ehemaligen Mannschaftskameraden und trugen dazu bei, den Ruf von Cesenatico als exklusives Reiseziel von Weltrang zu festigen.

Altafini, Rivera, Suarez,… Hier haben wir aus touristischer Sicht für ein Gebiet geworben, das es gar nicht gab. Ich denke an die Krippe am Kanalhafen, eine unglaubliche Erfindung, die unserer Stadt Identität verliehen hat. Das Schifffahrtsmuseum und die historischen Boote; an die wichtigsten Ausstellungen, die in der Grundschule „Saffi“ im Herzen der Stadt stattfanden. Unvergesslich waren dabei jene, die Dario Fo dem Nobelpreisträger, Carlo Carrà und Bruno Munari gewidmet waren. Ich denke auch an die Vena Mazzarini (ein Seitenarm des Hafenkanals), wo es die Delfine gab; eine einzigartige Attraktion in Cesenatico der 1960er Jahre und immer unter der Leitung des Fremdenverkehrsamtes.
Es war immer eine Steigerung; auch für dieses Gebäude, das sich nach und nach verwandelte, so wie wir es heute sehen. Ein Ort, der Platz für Ausstellungen mittlerer Größe bietet, vor allem für einheimische Künstler. Die städtische Kunstgalerie war immer ein Ort der Bewegung; „geboren hier…, und wurde dann… und noch viel mehr…“, denn Cesenatico ist eine Stadt, die aus kultureller Sicht größere und repräsentativere Räume benötigt, um qualitativ hochwertige Ausstellungen bieten zu können und um jene Werke auszustellen, die sich im Besitz der Gemeinde befinden und im Laufe der Zeit von Persönlichkeiten wie Tono Zancanaro, Tinin Mantegazza und Giovanni Bissoni (unserem kürzlich verstorbenen Bürgermeister) gestiftet wurden.
Die Restaurierung der Galerie im Jahr 2015 war eine Möglichkeit, einem Gebäude in der Stadt eine neue Würde zu verleihen. Aber es ist nur eine weitere Etappe auf diesem Weg, der uns hoffentlich noch viel weiter führen wird.

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Nach seinem Aussehen zu urteilen würde man es nicht vermuten, aber dieses Gebäude hat schon viele Leben hinter sich. Es wurde 1929 erbaut, um den ersten Fischgroßhandelsmarkt zu gründen. Die architektonische Struktur ist heute noch genau die selbe wie die ursprüngliche, mit dem einzigen Unterschied, dass es früher offen war. Das heißt, es gab nur die Kolonnade (einen Säuleneingang), welche das Vordach und einige Tore stützte. Die Boote kamen vom Meer am Eingang des Kanalhafens an, legten dann hier an und entluden ihren Fischfang. Die motorisierten Fischerboote konnte man noch an den Fingern einer Hand abzählen, denn damals gab es fast ausschließlich Segelboote.

Als 1950 der neue Fischmarkt auf der gegenüberliegenden Seite des Kanalhafens im westlichen Teil (auch Ponente genannt) erbaut wurde, entstand der erste Lebensmittelsupermarkt in Cesenatico. In den sechziger Jahren änderte das Gebäude erneut seinen Verwendungszweck und wurde in einen Ausstellungsraum mit dem Namen Städtische Kunstgalerie umgewidmet. Seit der letzten Restaurierung im Jahr 2015 verfügt es über einen umfangreichen Ausstellungskalender.
Davor gab es jedoch eine lange Zeit, in der es nur gelegentlich oder bei wichtigen Veranstaltungen genutzt wurde; wie zum Beispiel das Fest zu Ehren von Garibaldi (Abenteurer, Freiheitskämpfer und Frauenheld) anlässlich des Besuchs des damaligen Premierministers Spadolini in Cesenatico. Ich erinnere mich auch an die Initiativen, die zum 25. April und 20. Oktober, dem Datum der Befreiung vom Nazifaschismus, organisiert wurden und für uns damals feste Termine waren. Es gab wichtige Ausstellungen, die in Zusammenarbeit mit allen Schulen und Unterrichtsstufen sowie dem Komitee zur Verteidigung der antifaschistischen demokratischen Institutionen erstellt wurden.

Zu dieser Zeit; wir sprechen über die1970er und 1990er Jahre, begann die Galerie, sich zu einem Wahrzeichen zu entwickeln. Die Ausstellungen fanden hauptsächlich während der Sommermonate statt. Zu anderen Zeiten des Jahres trafen sich hier die Rentner zu ihren Versammlungen und die politischen Parteien zu ihren Sitzungen. Es war sehr gut zugänglich, da es sich mitten im Zentrum befand, kostenlos zur Verfügung stand, über 100 Sitzplätze verfügte und sehr komfortabel war – wie die Rentner zu sagen pflegten: „es gibt keine Treppen.“
Nebenan, auf den Bänken neben der Büste von Anita Garibaldi, die einst anders angeordnet waren, trafen sich die „G7“; das war der scherzhafte Name, den sich eine Gruppe älterer Leute gab, die sich bewußt waren, dass sie die Erinnerung von Cesenatico repräsentierten. Morgens sowie nachmittags saßen sie hier, um Erinnerungen auszutauschen und die Ereignisse des Tages zu kommentieren.
Wenn ich über die vielen Veränderungen nachdenke, die dieser Ort erlebt hat, kann ich nicht umhin, mich an all jene zu erinnern, welche die Stadt innerhalb weniger Jahrzehnte durchlaufen hat. Als in Cesenatico noch wenig los war, wurden in der Osterzeit Motorradrennen organisiert. Diese boten den Auftakt zur Sommersaison. Eine der ersten öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen war die “Agrodolce”, (das bedeutet süßsauer) die 1963-1964 im Mittelpunkt der Chronik der Gesellschaft stand.
Die Idee war eine Auszeichnung für Persönlichkeiten des Showbusiness über ihre Beziehungen zur Öffentlichkeit von der „süßesten“ bis zur „sauersten“. Amedeo Nazzari, Virna Lisi, Sandra Milo, Walter Chiari, Gastone Moschin, u.s.w. Die Crème de la Crème der Künstler war im Grand Hotel zu Gast und versorgte die rosa Presse mit Klatsch und Tratsch. Auch der Urlaub wurde dadurch bereichert und das nationale und internationale Ansehen von Cesenatico wuchs von Tag zu Tag.

In der Zeit von 1965 bis 1971 stand der Fußballprozess im Mittelpunkt. Dabei handelte es sich um eine geniale Veranstaltung, die von Graf Rognoni konzipiert wurde und in jenen Jahren ein Bezugspunkt für die gesamte Sportpresse war. In den 1960er und 1970er Jahren war die Azienda di Soggiorno (Tourismusbüro) die einzige Organisation, die sich um Tourismus kümmerte. Primo Grassi, einer der Direktoren, war ein echter Leader. Als damals die „Mucillagine“ (dabei handelt es sich um Algen) in Cesenatico sehr verbreitet waren, trank er ein Glas Meerwasser, um den Touristen zu zeigen, dass sie baden konnten.
Eine weitere Persönlichkeit war Giorgio Ghezzi, ehemaliger Torwart von Fußballmannschaften wie Inter Mailand und Genua, der nach Beendigung seiner Fußballkarriere zum Tourismusunternehmer wurde. Für uns war er der Pantani jener Zeit; ein Mann, durch den diese Stadt weltberühmt wurde. Wir befinden uns immer noch in den 1960er Jahren, wo er die Diskothek „Il Peccato Veniale“ (d.h. Verzeihbare Sünde) und das Hotel „Internationale“ besaß, welches er nach seiner Lieblingsmannschaft benannt hat. Im Laufe der Jahre besuchten ihn viele seiner ehemaligen Mannschaftskameraden und trugen dazu bei, den Ruf von Cesenatico als exklusives Reiseziel von Weltrang zu festigen.

Altafini, Rivera, Suarez,… Hier haben wir aus touristischer Sicht für ein Gebiet geworben, das es gar nicht gab. Ich denke an die Krippe am Kanalhafen, eine unglaubliche Erfindung, die unserer Stadt Identität verliehen hat. Das Schifffahrtsmuseum und die historischen Boote; an die wichtigsten Ausstellungen, die in der Grundschule „Saffi“ im Herzen der Stadt stattfanden. Unvergesslich waren dabei jene, die Dario Fo dem Nobelpreisträger, Carlo Carrà und Bruno Munari gewidmet waren. Ich denke auch an die Vena Mazzarini (ein Seitenarm des Hafenkanals), wo es die Delfine gab; eine einzigartige Attraktion in Cesenatico der 1960er Jahre und immer unter der Leitung des Fremdenverkehrsamtes.
Es war immer eine Steigerung; auch für dieses Gebäude, das sich nach und nach verwandelte, so wie wir es heute sehen. Ein Ort, der Platz für Ausstellungen mittlerer Größe bietet, vor allem für einheimische Künstler. Die städtische Kunstgalerie war immer ein Ort der Bewegung; „geboren hier…, und wurde dann… und noch viel mehr…“, denn Cesenatico ist eine Stadt, die aus kultureller Sicht größere und repräsentativere Räume benötigt, um qualitativ hochwertige Ausstellungen bieten zu können und um jene Werke auszustellen, die sich im Besitz der Gemeinde befinden und im Laufe der Zeit von Persönlichkeiten wie Tono Zancanaro, Tinin Mantegazza und Giovanni Bissoni (unserem kürzlich verstorbenen Bürgermeister) gestiftet wurden.
Die Restaurierung der Galerie im Jahr 2015 war eine Möglichkeit, einem Gebäude in der Stadt eine neue Würde zu verleihen. Aber es ist nur eine weitere Etappe auf diesem Weg, der uns hoffentlich noch viel weiter führen wird.

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Sergio Castagnoli

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