Die Sitzbank Vor Der Fischhalle

Cesenatico

Am Hafen stehen viele Sitzbänke, aber diese hier, ist zumindest für mich, etwas ganz besonderes. Von dieser Sitzbank aus, sehe ich den Schriftzug 1911 an der Wand der Fischhalle. Wie viele Geschichten könnte diese Wand erzählen. Sehr viele, darunter auch meine. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich mich wieder als Kind. Es ist Anfang […]

Cesenatico

Die Sitzbank Vor Der Fischhalle

Am Hafen stehen viele Sitzbänke, aber diese hier, ist zumindest für mich, etwas ganz besonderes. Von dieser Sitzbank aus, sehe ich den Schriftzug 1911 an der Wand der Fischhalle. Wie viele Geschichten könnte diese Wand erzählen. Sehr viele, darunter auch meine. Wenn ich die Augen schließe, sehe ich mich wieder als Kind. Es ist Anfang […]

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Die Sitzbank Vor Der Fischhalle

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Am Hafen stehen viele Sitzbänke, aber diese hier, ist zumindest für mich, etwas ganz besonderes. Von dieser Sitzbank aus, sehe ich den Schriftzug 1911 an der Wand der Fischhalle. Wie viele Geschichten könnte diese Wand erzählen. Sehr viele, darunter auch meine.
Wenn ich die Augen schließe, sehe ich mich wieder als Kind. Es ist Anfang der 70er Jahre. Es gefiel mir durch den Eingang der “ PIAZZA FIORENTINI”in die Fischhalle zu gehen; vorbei an den Ständen der Fischhändler, um sie dann am Eingang des Hafens wieder zu verlassen und mich direkt zwischen den Obst- und Gemüseständen wiederzufinden. Diese waren genau vor dem Eingang in der Nähe der Fischer, welche dort ihre Fischernetze nähten und neben der historischen Eckbuchhandlung von Lorenzo und Maria.
Rechts vom Fischmarkt, war die Taverne meiner Familie. Ich habe dort im ersten Stock gewohnt. Ich erinnere mich, daß mein Großvater morgens früh um 5 Uhr für die Fischer öffnete als sie vom Meer zurückkehrten und für die Bauern, die ihre Produkte vom Land auf den Markt brachten.
Damals frühstückten sie nicht mit Brioche, sondern mit Hühnchen, Kaninchen und Fisch.
Später kamen die “AZDORE”; nicht einfache Hausfrauen, sondern wahre Königinnen der Küche. In der roten Romagna gingen die Frauen vor dem Einkaufen fast heimlich zum Gebet in die Kirche der Mönche. In einigen Häusern zogen es die Männer vor, daß ihre Frauen zu Mönchen gingen, anstatt zu Priestern. Nicht umsonst werden noch heute bei uns “Strozzapreti” gegessen, welche nur mit Wasser und Mehl zubereitet werden. Gemäß der Tradition, wird in der Romagna die Geschichte erzählt, dass in der päpstlichen Romagna die “AZDORE” bei der Zubereitung dieser Art von Nudeln keine Eier hatten, da der Priester sie alle weggenommen hatte. Sie wünschten ihm, er solle an den beschlagnahmten Eiern ersticken. Das ist die Geschichte der Romagna, wo es jedoch nicht an Kirchtürmen mangelt und wenn wir unseren Kopf ein wenig nach rechts drehen, können wir auch von dieser Sitzbank einen sehen, denn er überragt die farbenprächtigen Segelschiffe.
Rund um die Fischhalle erwachte alles zum Leben. Es vermischten sich Gerüche, Farben und Geräusche. Das Geschrei der “AZDORE”, die Gesänge der Männer vom Meer und vom Land, welche sich in der Taverne wiederfanden, Karten spielten und ein Glas Sangiovese tranken. Manchmal oder besser gesagt fast immer, mehr als ein Glas und dann erzählten sie die fantastischsten Geschichten. Hauptsächlich im Dialekt aus der Romagna, aber auch in “CHIOGGIOTTO” aus der Gegend um CHIOGGIA und “SANBENEDETESSE” aus der Gegend von SAN BENEDETTO DEL TRONTO, denn viele Fischer kamen aus diesen Gegenden. Im Sommer waren es so viele, daß die Tische unter der Veranda nicht ausreichten und es mußten an der Seite, der mit Werbeplakaten beklebten Wand weitere hinzugefügt werden. Sie kamen mit den Tischen immer näher an den Hafen heran. Nie wieder sah man so viele Tische, Stühle und Fahrräder.
Im Winter verweilten und verschanzten sich die Männer in der Taverne. Nebel draußen und Nebel drinnen; das Pfeifen der Sirene des Nautophons draußen und der Zigarettengeruch im Raum. Mein Großvater Vittorio servierte schon früh morgens Weißwein und Rotwein an “BUBUIA”, “TAMBUR”, “SPACCO”, ”FUFI” usw. Es waren einfache, fröhliche Männer; Männer, der Vergangenheit, die nicht mehr unter uns weilen und die wir zur letzten Ruhestätte auf das Meer hinaus begleitetet haben; da wo auch Marino Moretti ruht.
Als wir auf dieser Sitzbank saßen, sprachen wir über alle; mich selbst, Franco, von dem wir als Kinder früher die ersten Jeans mit den amerikanischen Namen kauften und die wir natürlich alle falsch aussprachen. Auch von “NERIO” bis “MANUVLIN” das war der letzte Gasflaschenverkäufer in der Stadt und Giorgio, dem historischen Gedächtnis. “DE MONT”. Unserem Wohnviertel; der Fischhalle und dieser Sitzbank. Sie waren Menschen, die wußten, wie man sich in die Augen sieht und in der Gegenwart lebt. Jeden Tag gab es einen Grund zum Lachen und zum lustig sein und nie einen traurigen Tag. .Die Gaststätten der Gemeinden, sollten niemals in Vergessenheit geraten.

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Am Hafen stehen viele Sitzbänke, aber diese hier, ist zumindest für mich, etwas ganz besonderes. Von dieser Sitzbank aus, sehe ich den Schriftzug 1911 an der Wand der Fischhalle. Wie viele Geschichten könnte diese Wand erzählen. Sehr viele, darunter auch meine.
Wenn ich die Augen schließe, sehe ich mich wieder als Kind. Es ist Anfang der 70er Jahre. Es gefiel mir durch den Eingang der “ PIAZZA FIORENTINI”in die Fischhalle zu gehen; vorbei an den Ständen der Fischhändler, um sie dann am Eingang des Hafens wieder zu verlassen und mich direkt zwischen den Obst- und Gemüseständen wiederzufinden. Diese waren genau vor dem Eingang in der Nähe der Fischer, welche dort ihre Fischernetze nähten und neben der historischen Eckbuchhandlung von Lorenzo und Maria.
Rechts vom Fischmarkt, war die Taverne meiner Familie. Ich habe dort im ersten Stock gewohnt. Ich erinnere mich, daß mein Großvater morgens früh um 5 Uhr für die Fischer öffnete als sie vom Meer zurückkehrten und für die Bauern, die ihre Produkte vom Land auf den Markt brachten.
Damals frühstückten sie nicht mit Brioche, sondern mit Hühnchen, Kaninchen und Fisch.
Später kamen die “AZDORE”; nicht einfache Hausfrauen, sondern wahre Königinnen der Küche. In der roten Romagna gingen die Frauen vor dem Einkaufen fast heimlich zum Gebet in die Kirche der Mönche. In einigen Häusern zogen es die Männer vor, daß ihre Frauen zu Mönchen gingen, anstatt zu Priestern. Nicht umsonst werden noch heute bei uns “Strozzapreti” gegessen, welche nur mit Wasser und Mehl zubereitet werden. Gemäß der Tradition, wird in der Romagna die Geschichte erzählt, dass in der päpstlichen Romagna die “AZDORE” bei der Zubereitung dieser Art von Nudeln keine Eier hatten, da der Priester sie alle weggenommen hatte. Sie wünschten ihm, er solle an den beschlagnahmten Eiern ersticken. Das ist die Geschichte der Romagna, wo es jedoch nicht an Kirchtürmen mangelt und wenn wir unseren Kopf ein wenig nach rechts drehen, können wir auch von dieser Sitzbank einen sehen, denn er überragt die farbenprächtigen Segelschiffe.
Rund um die Fischhalle erwachte alles zum Leben. Es vermischten sich Gerüche, Farben und Geräusche. Das Geschrei der “AZDORE”, die Gesänge der Männer vom Meer und vom Land, welche sich in der Taverne wiederfanden, Karten spielten und ein Glas Sangiovese tranken. Manchmal oder besser gesagt fast immer, mehr als ein Glas und dann erzählten sie die fantastischsten Geschichten. Hauptsächlich im Dialekt aus der Romagna, aber auch in “CHIOGGIOTTO” aus der Gegend um CHIOGGIA und “SANBENEDETESSE” aus der Gegend von SAN BENEDETTO DEL TRONTO, denn viele Fischer kamen aus diesen Gegenden. Im Sommer waren es so viele, daß die Tische unter der Veranda nicht ausreichten und es mußten an der Seite, der mit Werbeplakaten beklebten Wand weitere hinzugefügt werden. Sie kamen mit den Tischen immer näher an den Hafen heran. Nie wieder sah man so viele Tische, Stühle und Fahrräder.
Im Winter verweilten und verschanzten sich die Männer in der Taverne. Nebel draußen und Nebel drinnen; das Pfeifen der Sirene des Nautophons draußen und der Zigarettengeruch im Raum. Mein Großvater Vittorio servierte schon früh morgens Weißwein und Rotwein an “BUBUIA”, “TAMBUR”, “SPACCO”, ”FUFI” usw. Es waren einfache, fröhliche Männer; Männer, der Vergangenheit, die nicht mehr unter uns weilen und die wir zur letzten Ruhestätte auf das Meer hinaus begleitetet haben; da wo auch Marino Moretti ruht.
Als wir auf dieser Sitzbank saßen, sprachen wir über alle; mich selbst, Franco, von dem wir als Kinder früher die ersten Jeans mit den amerikanischen Namen kauften und die wir natürlich alle falsch aussprachen. Auch von “NERIO” bis “MANUVLIN” das war der letzte Gasflaschenverkäufer in der Stadt und Giorgio, dem historischen Gedächtnis. “DE MONT”. Unserem Wohnviertel; der Fischhalle und dieser Sitzbank. Sie waren Menschen, die wußten, wie man sich in die Augen sieht und in der Gegenwart lebt. Jeden Tag gab es einen Grund zum Lachen und zum lustig sein und nie einen traurigen Tag. .Die Gaststätten der Gemeinden, sollten niemals in Vergessenheit geraten.

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Am Hafen stehen viele Sitzbänke, aber diese hier, ist zumindest für mich, etwas ganz besonderes. Von dieser Sitzbank aus, sehe ich den Schriftzug 1911 an der Wand der Fischhalle. Wie viele Geschichten könnte diese Wand erzählen. Sehr viele, darunter auch meine.
Wenn ich die Augen schließe, sehe ich mich wieder als Kind. Es ist Anfang der 70er Jahre. Es gefiel mir durch den Eingang der “ PIAZZA FIORENTINI”in die Fischhalle zu gehen; vorbei an den Ständen der Fischhändler, um sie dann am Eingang des Hafens wieder zu verlassen und mich direkt zwischen den Obst- und Gemüseständen wiederzufinden. Diese waren genau vor dem Eingang in der Nähe der Fischer, welche dort ihre Fischernetze nähten und neben der historischen Eckbuchhandlung von Lorenzo und Maria.
Rechts vom Fischmarkt, war die Taverne meiner Familie. Ich habe dort im ersten Stock gewohnt. Ich erinnere mich, daß mein Großvater morgens früh um 5 Uhr für die Fischer öffnete als sie vom Meer zurückkehrten und für die Bauern, die ihre Produkte vom Land auf den Markt brachten.
Damals frühstückten sie nicht mit Brioche, sondern mit Hühnchen, Kaninchen und Fisch.
Später kamen die “AZDORE”; nicht einfache Hausfrauen, sondern wahre Königinnen der Küche. In der roten Romagna gingen die Frauen vor dem Einkaufen fast heimlich zum Gebet in die Kirche der Mönche. In einigen Häusern zogen es die Männer vor, daß ihre Frauen zu Mönchen gingen, anstatt zu Priestern. Nicht umsonst werden noch heute bei uns “Strozzapreti” gegessen, welche nur mit Wasser und Mehl zubereitet werden. Gemäß der Tradition, wird in der Romagna die Geschichte erzählt, dass in der päpstlichen Romagna die “AZDORE” bei der Zubereitung dieser Art von Nudeln keine Eier hatten, da der Priester sie alle weggenommen hatte. Sie wünschten ihm, er solle an den beschlagnahmten Eiern ersticken. Das ist die Geschichte der Romagna, wo es jedoch nicht an Kirchtürmen mangelt und wenn wir unseren Kopf ein wenig nach rechts drehen, können wir auch von dieser Sitzbank einen sehen, denn er überragt die farbenprächtigen Segelschiffe.
Rund um die Fischhalle erwachte alles zum Leben. Es vermischten sich Gerüche, Farben und Geräusche. Das Geschrei der “AZDORE”, die Gesänge der Männer vom Meer und vom Land, welche sich in der Taverne wiederfanden, Karten spielten und ein Glas Sangiovese tranken. Manchmal oder besser gesagt fast immer, mehr als ein Glas und dann erzählten sie die fantastischsten Geschichten. Hauptsächlich im Dialekt aus der Romagna, aber auch in “CHIOGGIOTTO” aus der Gegend um CHIOGGIA und “SANBENEDETESSE” aus der Gegend von SAN BENEDETTO DEL TRONTO, denn viele Fischer kamen aus diesen Gegenden. Im Sommer waren es so viele, daß die Tische unter der Veranda nicht ausreichten und es mußten an der Seite, der mit Werbeplakaten beklebten Wand weitere hinzugefügt werden. Sie kamen mit den Tischen immer näher an den Hafen heran. Nie wieder sah man so viele Tische, Stühle und Fahrräder.
Im Winter verweilten und verschanzten sich die Männer in der Taverne. Nebel draußen und Nebel drinnen; das Pfeifen der Sirene des Nautophons draußen und der Zigarettengeruch im Raum. Mein Großvater Vittorio servierte schon früh morgens Weißwein und Rotwein an “BUBUIA”, “TAMBUR”, “SPACCO”, ”FUFI” usw. Es waren einfache, fröhliche Männer; Männer, der Vergangenheit, die nicht mehr unter uns weilen und die wir zur letzten Ruhestätte auf das Meer hinaus begleitetet haben; da wo auch Marino Moretti ruht.
Als wir auf dieser Sitzbank saßen, sprachen wir über alle; mich selbst, Franco, von dem wir als Kinder früher die ersten Jeans mit den amerikanischen Namen kauften und die wir natürlich alle falsch aussprachen. Auch von “NERIO” bis “MANUVLIN” das war der letzte Gasflaschenverkäufer in der Stadt und Giorgio, dem historischen Gedächtnis. “DE MONT”. Unserem Wohnviertel; der Fischhalle und dieser Sitzbank. Sie waren Menschen, die wußten, wie man sich in die Augen sieht und in der Gegenwart lebt. Jeden Tag gab es einen Grund zum Lachen und zum lustig sein und nie einen traurigen Tag. .Die Gaststätten der Gemeinden, sollten niemals in Vergessenheit geraten.

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