Der Bunker im Garten Der Bögen
Der Bunker im Garten Der Bögen
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Der Bunker im Garten Der Bögen
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Als ich den Bunker zum ersten Mal bemerkte, befand ich mich mit dem Krankenwagen in der Nähe. Es war Winter, sehr kalt und dazu kam noch dichter Nebel.
Ich komme ursprünglich nicht aus Cesenatico sondern bin vor 30 Jahren aus beruflichen Gründen hierher gezogen und seit 19 Jahren ehrenamtlich beim Roten Kreuz tätig. Der damalige Beitritt war für mich deshalb wichtig, um von der damals empfangenen Herzlichkeit der Bevölkerung, einen Teil zurückgeben zu können.
Als ich diesen “Betonklotz”; welcher in Wirklichkeit ein Bunker ist sah, fiel mir sofort etwas Ungewöhnliches auf. Der EINGANG. Der Eingang befindet sich in Richtung Meer. Es wäre, als käme die Gefahr vom Land und man müßte diese unendliche Weite des Meeres davor schützten.
Ich stellte mir einen deutschen Soldaten vor, der dorthin versetzt wurde; weit weg von zu Hause, an einen fȕr ihn fremden Ort. Bei seiner Wache, vermutlich allein und mit der Verantwortung eines 20 jährigen zur Verteidigung des ihm zugewiesenen Gebietes. Aber mit der Dunkelheit verstärken sich die Geräusche des Meeres und die Stille der Stadt erwecken Gefühle, wobei die dunkelsten Gedanken und Ängste auftauchen.
Wer weiß, wie viele Tränen der Soldat vergoß. Ich stelle mir vor, wie er wartet; darauf wartet, daß seine Kameraden die Wache übernehmen und er somit seine Waffen ablegen kann. Gleichzeitig vieleicht ein paar Worte mit einem Kameraden wechselt und sich dann ausruhen geht, denn am nächsten Tag steht ihm wieder eine lange, ungewisse Zeit auf der Lauer bevor.
Tobruk: Tobruk heißt dieses Bauwerk aus Beton, das sich die Italiener während des Zweiten Weltkrieges in Nordafrika abgeschaut haben: Zunächst war es nichts anderes als eine in den Boden oder in den Sand gesteckte Eisentrommel mit einem Loch an der Oberseite in dem ein Soldat mit seinem Maschinengewehr stationiert war.
Es waren die Alliierten, welche den Namen für diese Art von Bunker wählten, inspiriert von der libyschen Hafenstadt, wo er erstmals verwendet wurde. Die Deutschen verbesserten seine Struktur und setzten ihn an verschiedenen Kriegsfronten ein. Darunter befand sich auch Italien.
In Cesenatico befinden sich mehrere Bunker wie dieser. Sie bestehen aus Beton und sind mit Stahl verstärkt. Man kann sich nur schwer in dem beengtem, dunklem Innenraum bewegen, welcher im Sommer glühend heiß und im Winter eißkalt ist.
Es ist nicht der Platzt selbst, der mich beeindruckt hat, sondern was darin war; ein Ort der sehr viel Einsamkeit gefordert hat.
Jetzt läuft das Leben an ihm vorbei, aber es gibt keinerlei Erinnerung an diesen Bunker. Die Menschen gehen ahnungslos vorbei; einige benützten den “Betonklotz” um sich die Schuhe zu binden und nur die Kinder gehen neugierig auf das Glas des Eingangs zu, um einen Blick in diesen engen Innenraum zu werfen.
Versucht auch ihr einen Blick in sein Inneres zu werfen; auch nur einen kurzen Augenblick, um die Erinnerung aufrecht zu erhalten.
Audio Track transcription
Als ich den Bunker zum ersten Mal bemerkte, befand ich mich mit dem Krankenwagen in der Nähe. Es war Winter, sehr kalt und dazu kam noch dichter Nebel.
Ich komme ursprünglich nicht aus Cesenatico sondern bin vor 30 Jahren aus beruflichen Gründen hierher gezogen und seit 19 Jahren ehrenamtlich beim Roten Kreuz tätig. Der damalige Beitritt war für mich deshalb wichtig, um von der damals empfangenen Herzlichkeit der Bevölkerung, einen Teil zurückgeben zu können.
Als ich diesen “Betonklotz”; welcher in Wirklichkeit ein Bunker ist sah, fiel mir sofort etwas Ungewöhnliches auf. Der EINGANG. Der Eingang befindet sich in Richtung Meer. Es wäre, als käme die Gefahr vom Land und man müßte diese unendliche Weite des Meeres davor schützten.
Ich stellte mir einen deutschen Soldaten vor, der dorthin versetzt wurde; weit weg von zu Hause, an einen fȕr ihn fremden Ort. Bei seiner Wache, vermutlich allein und mit der Verantwortung eines 20 jährigen zur Verteidigung des ihm zugewiesenen Gebietes. Aber mit der Dunkelheit verstärken sich die Geräusche des Meeres und die Stille der Stadt erwecken Gefühle, wobei die dunkelsten Gedanken und Ängste auftauchen.
Wer weiß, wie viele Tränen der Soldat vergoß. Ich stelle mir vor, wie er wartet; darauf wartet, daß seine Kameraden die Wache übernehmen und er somit seine Waffen ablegen kann. Gleichzeitig vieleicht ein paar Worte mit einem Kameraden wechselt und sich dann ausruhen geht, denn am nächsten Tag steht ihm wieder eine lange, ungewisse Zeit auf der Lauer bevor.
Tobruk: Tobruk heißt dieses Bauwerk aus Beton, das sich die Italiener während des Zweiten Weltkrieges in Nordafrika abgeschaut haben: Zunächst war es nichts anderes als eine in den Boden oder in den Sand gesteckte Eisentrommel mit einem Loch an der Oberseite in dem ein Soldat mit seinem Maschinengewehr stationiert war.
Es waren die Alliierten, welche den Namen für diese Art von Bunker wählten, inspiriert von der libyschen Hafenstadt, wo er erstmals verwendet wurde. Die Deutschen verbesserten seine Struktur und setzten ihn an verschiedenen Kriegsfronten ein. Darunter befand sich auch Italien.
In Cesenatico befinden sich mehrere Bunker wie dieser. Sie bestehen aus Beton und sind mit Stahl verstärkt. Man kann sich nur schwer in dem beengtem, dunklem Innenraum bewegen, welcher im Sommer glühend heiß und im Winter eißkalt ist.
Es ist nicht der Platzt selbst, der mich beeindruckt hat, sondern was darin war; ein Ort der sehr viel Einsamkeit gefordert hat.
Jetzt läuft das Leben an ihm vorbei, aber es gibt keinerlei Erinnerung an diesen Bunker. Die Menschen gehen ahnungslos vorbei; einige benützten den “Betonklotz” um sich die Schuhe zu binden und nur die Kinder gehen neugierig auf das Glas des Eingangs zu, um einen Blick in diesen engen Innenraum zu werfen.
Versucht auch ihr einen Blick in sein Inneres zu werfen; auch nur einen kurzen Augenblick, um die Erinnerung aufrecht zu erhalten.
Audiotrack-Text
Als ich den Bunker zum ersten Mal bemerkte, befand ich mich mit dem Krankenwagen in der Nähe. Es war Winter, sehr kalt und dazu kam noch dichter Nebel.
Ich komme ursprünglich nicht aus Cesenatico sondern bin vor 30 Jahren aus beruflichen Gründen hierher gezogen und seit 19 Jahren ehrenamtlich beim Roten Kreuz tätig. Der damalige Beitritt war für mich deshalb wichtig, um von der damals empfangenen Herzlichkeit der Bevölkerung, einen Teil zurückgeben zu können.
Als ich diesen “Betonklotz”; welcher in Wirklichkeit ein Bunker ist sah, fiel mir sofort etwas Ungewöhnliches auf. Der EINGANG. Der Eingang befindet sich in Richtung Meer. Es wäre, als käme die Gefahr vom Land und man müßte diese unendliche Weite des Meeres davor schützten.
Ich stellte mir einen deutschen Soldaten vor, der dorthin versetzt wurde; weit weg von zu Hause, an einen fȕr ihn fremden Ort. Bei seiner Wache, vermutlich allein und mit der Verantwortung eines 20 jährigen zur Verteidigung des ihm zugewiesenen Gebietes. Aber mit der Dunkelheit verstärken sich die Geräusche des Meeres und die Stille der Stadt erwecken Gefühle, wobei die dunkelsten Gedanken und Ängste auftauchen.
Wer weiß, wie viele Tränen der Soldat vergoß. Ich stelle mir vor, wie er wartet; darauf wartet, daß seine Kameraden die Wache übernehmen und er somit seine Waffen ablegen kann. Gleichzeitig vieleicht ein paar Worte mit einem Kameraden wechselt und sich dann ausruhen geht, denn am nächsten Tag steht ihm wieder eine lange, ungewisse Zeit auf der Lauer bevor.
Tobruk: Tobruk heißt dieses Bauwerk aus Beton, das sich die Italiener während des Zweiten Weltkrieges in Nordafrika abgeschaut haben: Zunächst war es nichts anderes als eine in den Boden oder in den Sand gesteckte Eisentrommel mit einem Loch an der Oberseite in dem ein Soldat mit seinem Maschinengewehr stationiert war.
Es waren die Alliierten, welche den Namen für diese Art von Bunker wählten, inspiriert von der libyschen Hafenstadt, wo er erstmals verwendet wurde. Die Deutschen verbesserten seine Struktur und setzten ihn an verschiedenen Kriegsfronten ein. Darunter befand sich auch Italien.
In Cesenatico befinden sich mehrere Bunker wie dieser. Sie bestehen aus Beton und sind mit Stahl verstärkt. Man kann sich nur schwer in dem beengtem, dunklem Innenraum bewegen, welcher im Sommer glühend heiß und im Winter eißkalt ist.
Es ist nicht der Platzt selbst, der mich beeindruckt hat, sondern was darin war; ein Ort der sehr viel Einsamkeit gefordert hat.
Jetzt läuft das Leben an ihm vorbei, aber es gibt keinerlei Erinnerung an diesen Bunker. Die Menschen gehen ahnungslos vorbei; einige benützten den “Betonklotz” um sich die Schuhe zu binden und nur die Kinder gehen neugierig auf das Glas des Eingangs zu, um einen Blick in diesen engen Innenraum zu werfen.
Versucht auch ihr einen Blick in sein Inneres zu werfen; auch nur einen kurzen Augenblick, um die Erinnerung aufrecht zu erhalten.